Rudi Trautz verstorben

 

Mit Bestürzung haben wir die Nachricht von Nina Trautz zur Kenntnis genommen, dass Ihr geliebter Vater am 28.11.2021, einige Wochen vor seinem 85. Geburtstag, verstorben ist.

Unser Beileid und unser Mitgefühl gilt seiner Frau Martina, seiner Tochter Nina und seinem Sohn Nico und seinen Enkelkindern.

Wir wünschen der Familie viel Kraft für die Zeit des Abschiednehmens und danach.

Der LTVB gedenkt und verneigt sich vor einer der ganz großen Persönlichkeiten des nationalen und internationalen Tanzsports.

Viele unserer Trainerinnen und Trainer, unserer Tänzerinnen und Tänzer sind von Rudi Trautz maßgeblich geformt worden in ihrem Können, die fundamentalen Grundlagen guten Tanzens, für das der Perfektionist Rudi Trautz stand, von der Pike auf zu lernen.

Er war im positiven Sinne ein Besessener in dem Bestreben, Tanzen zu zelebrieren und qualitativ hochwertiges Tanzen zu zeigen. Das hat er nicht zuletzt selbst, mit seiner damaligen Frau und Partnerin Mechthild Trautz, in mustergültiger Weise verwirklicht und sich hochverdient fast unzählige Titel als Deutsche Meister, Europameister und Weltmeister ertanzt. Er dürfte als Titelsammler unerreicht sein und ewig bleiben.

Er hat mit dazu beigetragen, Tanzen für Gesellschaftstanz, für Breitensportler und für Turnierpaare auch zu medialer Aufmerksamkeit und Beachtung zu verhelfen und sich unermüdlich sein Leben lang dafür eingesetzt.

Rudi Trautz hat mit der von ihm mitgegründeten TSG Bavaria einen Tanzsportclub mit mehreren regionalen Abteilungen ins Leben gerufen und die Schnittstelle von den Tanzschulen zu den Tanzsportvereinen geschaffen. Als Veranstalter vieler Tanzturniere und als Ausrichter vieler Landesmeisterschaften, hat er den Amateurtanzsport in Bayern positiv unterstützt und unseren Tänzerinnen und Tänzern einen stets professionellen und angenehmen Rahmen geboten. Auch dafür sagen wir Rudi Trautz ein herzliches Dankeschön.

Ich persönlich hatte die Ehre, in der Augsburger Sporthalle im März 2010 gemeinsam mit Rudi Trautz die Turnierleitung der Deutschen Meisterschaft der HGR S-Latein durchzuführen. Eine eindrucksvolle Erfahrung, mit einem Urgestein und Profi zusammenarbeiten zu dürfen.

Im Jahr 2020 hatte ich in den letzten Monaten meiner Präsidentschaft in Bayern sehr viel Unterstützung und Zuspruch von Rudi Trautz bekommen, dem Tanzsport und vor allem unseren Tänzerinnen und Tänzern in den schweren Zeiten der Corona-Pandemie Aufmerksamkeit in den Medien und gegenüber der Politik zu verschaffen.

Wenn ich an Rudi Trautz denke, fällt mir der Spruch ein „nur Nullen haben keine Kanten“.

Rudi Trautz war keine Null, nein, er hatte auch Kanten, denn er trat mit voller Leidenschaft für seine Überzeugungen ein, die ihm nicht immer Freunde eingebracht haben. Er hat für den Tanzsport bis zur letzten Minute gekämpft und sich mit seiner ganzen Kraft und Kompetenz engagiert und dazu beigetragen, als bayerisches Urgestein des Tanzsports, als Botschafter des Tanzsports für gutes Tanzen zu werben.

„Wer seine Vergangenheit nicht kennt, kennt seine Zukunft nicht“. Rudi Trautz ist ein bedeutender Teil unserer tanzsportlichen Vergangenheit und deshalb hat er es verdient, immer einen festen Platz in unserer Erinnerung und unserer tanzsportlichen Geschichte bewahrt zu bekommen. Er möge in Frieden ruhen.

Im Namen des Präsidiums des Landestanzsportverband Bayern, gedenken wir Rudi Trautz und seinen Verdiensten um den Amateurtanzsport in Bayern und werden ihm in diesem Dank verbunden bleiben.

 

 

Rudolf Meindl

Ehrenpräsident LTVB