FrankenDanceFestival 2018
Das dritte Wochenende im Oktober gehört jedes Jahr dem FrankenDanceFestival in Roth bei Nürnberg. Mit 660 gemeldeten Starts bestätigte das FDF auch dieses Jahr seinen Ruf als das größte Tanzsportturnier Bayerns. Insgesamt 96 Turniere wurden in der Anton-Seitz-Halle in Roth angeboten.
Leider fanden nicht alle Klassen uneingeschränkt statt. Einige mussten kombiniert werden und einige fielen sogar aus. Augenfällig waren vor allem die zahlreichen sehr kurzfristigen Absagen direkt am Wochenende (die meisten am Sonntagnachmittag), die die Ausrichtergemeinschaft zur Improvisation und großem Einfallsreichtum zwangen, um den angereisten Paaren ihre Starts trotzdem zu ermöglichen. Zum Glück gelang dies in fast allen Fällen.
Der Samstag (Bayernpokal der Hauptgruppen) begann mit den Standard-Turnieren der U18-Klassen. Da diese leider meist schwach besetzt sind, mussten auch hier einige Klassen kombiniert oder abgesagt werden.
Mit den Lateingruppen schwellte die Anzahl der Paare und Gäste sowie die Lautstärke der Musik an. Die größte Klasse des Tages war die Hauptgruppe D Latein mit 27 Paaren, zu der zehn bayerische Vereine ihre Tanzpaare entsandten. Mit neun Paaren kamen die meisten von RGC Nürnberg, fünf stellte TSG Ritmo Regensburg. Lautstärketechnisch führten eindeutig die Regensburger, deren große Fangemeinde ihre Paare ausdauernd unterstützte.
Foto: Einmarsch Hauptgruppe D Latein
Nach einem ruhigeren Nachmittag mit Standardklassen folgte am Abend nochmals ein Highlight mit den Hauptgruppen-Turnieren der Klassen B und A in Standard und Latein. Seit einigen Jahren werden die Klassen Hgr A Standard und Hauptgruppe A Latein als „Wolfram-Galke-Pokal“ ausgetragen. Bei diesen Turnieren erhalten die ersten drei Paare einen Trainingskostenzuschuss und die Sieger dürfen sich über einen riesigen Pokal freuen.
In der Hauptgruppe A Standard (9 Paare) entbrannte an der Spitze der Kampf zwischen zwei Paaren des RGC Nürnberg. Mit einem klareren Ergebnis (alle Tänze gewonnen) als es die Einzelwertungen vermuten ließen, konnten sich Dominik Depner/Lea Baier gegen ihre Vereinskameraden Thomas Lang/Alina Fürsattel durchsetzen und übernahmen freudestrahlend aus den Händen dreier anwesenden LTVB-Präsidialmitglieder den Trainingszuschuss (hier hat der Herr den Umschlag freiwillig an die Dame abgetreten), Blumen und vor allem den so begehrten Pokal.
Foto: Siegerehrung „Wolfram-Galke-Pokal“ in der Hautgruppe A Standard
In der Lateinsparte war das Turnier mit 18 Paaren deutlich besser bestückt, dieser Pokal verließ jedoch Bayern und trat eine lange Reise ins Saarland. Von dort kamen nämlich die Sieger Andrej Ten / Teodora Elena Banciu (SV Saar 05 Tanzsport, Saarbrücken), die ihr Glück gar nicht fassen konnten. Mit jeder aufgerufenen Nummer bei der Siegerehrung, die nicht die ihre war, wurden sie aufgeregter und zum Schluss vergoss die Dame sogar Tränen. Ein schöner emotionaler Abschluss des ersten Tages… hier zeigt sich der Vorteil der geschlossenen Wertung!
Foto: Siegerehrung „Wolfram-Galke-Pokal“ in der Hautgruppe A Latein
Die kompletten Ergebnisse vom Samstag finden Sie hier.
Zum FDF-Sonntag gehört (außer früh aufstehen) das obligatorische Weißwurstfrühstück (wenn auch nicht ganz stilecht, da ohne Bier). Auch am Sonntag wirbelten ab neun Uhr in der Früh Paare über alle drei Flächen. Insgesamt ging der zweite Tag ruhiger vonstatten. Das Turnier der Hauptgruppe D Latein mit 30 Paaren war auch an diesem Tag das größte, die an der Fläche daneben stattfindende Hauptgruppe C Latein (19 Paare) hielt aber nicht nur zahlentechnisch sondern auch bei der Lautstärke der Fans gut dagegen.
Die Organisation des Sonntagnachmittags bescherte dann dem Ausrichterteam einiges Kopfzerbrechen. Verschiedene Kombinationen und Verschiebungen über Tanzflächen hinweg verhinderten dann zum Glück doch, dass aufgrund der Absagen Turniere ausfallen mussten.
Nach dem Ende der letzten Klassen haben dann fleißige Helfer die Technik eingepackt, die Tische und Stühle weggeräumt, die Tribüne auseinander geschraubt und damit die Halle zurück in einer Schulsporthalle verwandelt. Und das bis zum dritten Oktober-Wochenende 2019 (19.-20.10.2019), bis das FDF wieder seine Pforten öffnet.
Die kompletten Ergebnisse vom Sonntag finden Sie hier.
Text und Fotos: Mila Scibor